Die Sprache bringt es an den Tag

Titel: Die Sprache bringt es an den Tag
Autor: diverse
Gelesen von: Stefan Hunstein
Genre:
Minuten: 197
ISBN13: 978-3-932929-66-3

Ein Land, das dem Untergang entgegen taumelt, wird aus verschiedenen Perspektiven in den Blick genommen. Da ist einerseits die private, fast intime Seite desTerrors, die sich in Hitlers Tischgesprächen oder in den Briefen seiner Verehrerinnen offenbart, und andererseits die Selbstrechtfertigung des KZ-Kommandanten Rudolf Höß. Überall vermittelt die Sprache ein Bild des Wahnsinns und der menschlichen Fähigkeit zur Vernichtung.

 

1. Aus Hitlers Tischgesprächen

In trauter Herrenrunde plauderte der Führer des Deutschen Reiches unter anderem über persönliche Neigungen, die Bedeutung deutscher Kultur und eine neue Weltordnung.

"... ich wäre Künstler oder Philosoph geworden!" (Adolf Hitler)

 

2. Liebesbriefe an Adolf Hitler

Ein Politiker, der so hemmungslos auf die Emotionalisierung der Massen baute wie Adolf Hitler, löste nicht nur Untertanengefühle aus. Die Liebesbriefe an ihn sind bizarre Zeugnisse der Gefühle deutscher Frauen zu ihrem Führer.

"Nur dadurch, weil ich das Große im Herzen trage, ist mir mein Mann fremd geworden ..." (Rosa M.)

 

3. "Meine Psyche. Werden, Leben und Erleben" - Aus den Aufzeichnungen von Rudolf Höß, Kommandant in Auschwitz

1946 schrieb Höß in polnischer Gefangenschaft seine Autobiografie. Er schildert die Entstehungsgeschichte der Vernichtungsmaschine und gibt einen Einblick in  Alltag und Organisation des Lagerlebens. Deutsche Innerlichkeit und die Vernichtung von Menschen liegen hier nah beieinander.

"Ja, meine Familie hatte es in Auschwitz gut." (Rudolf Höß)

 

Kritik: "Wenn Stefan Hunstein vorträgt, dann glaubt man, in den Kopf der sprechenden Personen schauen zu können. [...] Hunstein ist ein Einzelkämpfer im Krieg der Bilder, die unsere Köpfe verschmutzen und unsere Herzen träge machen." Süddeutsche Zeitung

 

Stefan Hunstein, Schauspieler in Essen, Freiburg und Bochum. 1990-2001 Münchner Kammerspiele, seit 2001 Bayerisches Staatsschauspiel. Zahlreiche Film- und Fernsehrollen.

Stefan Hunstein ist bedeutender Photokünstler (Träger des deutschen Photopreises 1991), Regisseur, Schauspieler (Residenztheater München, Münchner Kammerspiele, Salzburger Festspiele,  Schauspielhaus Bochum). Süddeutsche Zeitung: „Wenn Stefan Hunstein vorträgt, dann glaubt man, in den Kopf der sprechenden Personen schauen zu können.“

Stefan Hunstein ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.