Himmelfahrt und Höllensturz des Luftschiffers Giannozzo

Titel: Himmelfahrt und Höllensturz des Luftschiffers Giannozzo oder: Vogelperspektive auf die Ameisenkongresse der Menschen
Autor: Jean Paul, Heinz von Cramer
Gelesen von: Siemen Rühaak, Rita Russek, Walter Renneisen, Grete Wurm u.v.a.
Genre:
Minuten: 100
ISBN13: 3-932929-47-0

Der „wilde Menschenverächter“ Giannozzo entflieht im Ballon seiner alltäglichen Existenz, um einsam über der sinnentleerten Welt „ein stilles weites Land der Seelen“ zu suchen. - Eine bittere Satire auf das zerfallene deutsche Reich und den beginnenden Kapitalismus.

Dem Hörspiel liegt „Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch“ von JEAN PAUL (1763-1825) zugrunde - "einer der schönsten Texte Jean Pauls, der zudem wie kein anderer die ewige Leidenschaft des Menschen für alles Neuland darstellt, den geradezu selbstmörderischen Reiz des Unbekannten". (Heinz von Cramer).

Voll Sprachwitz und geistigem Wagemut – ein in allen Farben  schillerndes Hörgemälde ein kräftig koloriertes, musikalisch durchkomponiertes Zeitgemälde gegen den Geist der Zeit vor 200 Jahren, von dem wir uns allzu weit nicht gerade entfernt haben.
Das Ganze ist mit der Emphase, dem Spott und Herzblut stimmlich und stimmig so gemalt, wie Jean Paul seine Worte setzte - von Siemen Rühaak als wortgewaltiger, spöttelnder und pessimistischer Luftschiffer.

Wiederentdeckt von Heinz von Cramer in einer opulenten Hörspielfassung mit Siemen Rühaak in der Titelrolle.
Luftschiffer war Jean Paul allerdings nur mit seinem Kopf als Ballon - äußerst erhellend und amüsant im Zeitalter der Mars- und Jupitersonden ist dieser Luftkutscher wiederzuentdecken in dieser eigenwilligen Mischung aus aufklärerischer Satire, utopischer Hoffnung und resignierendem Pessimismus.
Für Heinz von Cramer ist dies „eines der schönsten Texte Jean Pauls, der zudem wie kein anderer die ewige Leidenschaft des Menschen für alles Neuland darstellt, den geradezu selbstmörderischen Reiz des Unbekannten. Das Ganze könnte uns zum Logbuch unserer kühnsten Träume werden, durch die wir uns aus unserer miserablen, alltäglichen Existenz zu erheben versuchen, ungeschickt, schwankend und des endlichen Absturzes gewiß.“ (Robert Karge - Bücherlese SR 2 - Kulturradio)